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Die großen Stiere

1982, Chinesische Tusche auf Papier

ca. 150 x 240 cm

(Auswahl)

Getrieben von der philosophischen Frage, wann in der Evolution das Tier und der Mensch zum letzten Mal eine gemeinsame Sprache hatten, widmete sich meine Malerei in Paris ausschließlich dem Tier. Dieser Ansatz inspirierte sowohl den überwiegend archaischen,

als auch von der japanischen Zen-Malerei beeinflussten Duktus, inbesondere in den großformatigen Stierbildern mit Strichbreiten bis zu dreißig Zentimetern. Form, Gegenstand, Technik und Format forderten Entschiedenheit, Mut und eine entsprechende innere Haltung. 

 

Im Vorfeld war ich jahrelang der Frage nachgegangen, mit welchen Werkzeugen und Techniken man einen spezifisch dynamischen Strich erzeugen könnte, der jener Dynamik nahekommt, die sich zeigt, wenn man Federzeichnungen mit einer starken Lupe vergrößert. Diese Untersuchung kam einem wichtigen Nebenthema der Stierbilder zugute – der Strichqualität: hohe Variabilität, im Kern kraftvoll wie spreißelndes Holz, in den Randlagen von hauchzarter, beinahe intimer Sensibilität. 

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