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Ausführliche Vita

Jeff Beer 

 

Geboren 1952 in Mitterteich/Oberpfalz, ist als Musiker, Komponist, Maler, Graphiker, Fotograf, Bildhauer und Autor eine herausragende Mehrfachbegabung in der Gegenwartskunst. Frühe Auseinandersetzung mit der Zeichnung, Malerei, Fotografie, Instrumentalmusik, Improvisation und Komposition. Lernt in

der mechanischen Werkstätte seines Vaters bereits in der Kindheit den Umgang mit verschiedenen Materialien und Techniken kennen, insbesondere die Bearbeitung der Metalle, u.a. auch das Schweißen. Studium der Alten Meister in der Münchner Pinakothek. Will Malerei studieren. 

 

Nach der Realschule und der vom Vater im eigenem Betrieb erzwungenen Mechanikerlehre geht er

an die BOS Regensburg, um das Abitur nachzuholen. Spielt als 19-Jähriger die Hammondorgel in

der englisch-niederländischen Rockformation Odin. 1972 Einspielung der LP „Odin“ bei Phonogram, Hamburg. Auftritte in ganz Deutschland.

 

Ab 1971 Beginn des Studiums an der Hochschule für Musik in Würzburg mit den Hauptfächern Komposition, Schlaginstrumente u. Klavier. Staatsexamen, Meisterklassendiplom (Schlagzeug/Pauke).

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Hört in der philosophischen Fakultät der Würzburger Universität Vorlesungen von Heinrich Rombach

und José Sanchéz de Murillo zur Phänomenologie, den Vorsokratikern und zum Zen-Buddhismus.

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Schon während seines Studiums beginnt er, völlig neuartige Klang- und Spieltechniken auf den Schlaginstrumenten zu entwickeln, die auf der Basis von Flageolett- und Sordinotechniken das herkömmliche Farb- und Ausdrucksspektrum des Perkussions-Instrumentariums erheblich erweitern.

 

Diversen Preisen und Auszeichnungen bei nationalen u. internationalen Musikwettbewerben folgen Einladungen zu zahlreichen Konzerten im In- und Ausland, u.a. Soloabende bei den Internationalen Musikfestwochen Luzern, in der Queen Elizabeth Hall in London, beim Beethovenfest in Bonn, beim Moskauer Herbst, den Tagen der Neuen Musik in Hannover, den Sommerlichen Musiktagen in Hitzacker, dem Festival Exposition of New Music in Brünn, beim Südwestfunk Baden-Baden, u.v.a. 

 

Lehrauftrag für Schlaginstrumente und perkussive Kammermusik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt. Langjähriger Dozent beim jährlichen internationalen Symposium für Komposition und Perkussion in TrstÄ›nice/Tschechische Republik. Begegnungen und Arbeitsgespräche u.a. mit den Komponisten Helmut Lachenmann, Peter Eötvös, Olivier Messiaen, György Kurtag, Martin Smolka, Vinko Globokar, Fabián Panisello, Dimitris Andrikopoulos, Peter Adriaansz, Ivo Medek,

Jaroslav Štastný.

 

1982 Stipendiat an der Cité internationale des Arts in Paris, wo er vor allem seine Malerei weiterentwickelt. U.a. entstehen die großformatigen Stierbilder.

 

1983 Stipendium des National Endowment of the Arts und erster Studienaufenthalt in New York. Konzerte zur 100-Jahrfeier der Brooklyn-Bridge. Arbeitet u.a. auch als Perkussionist und Pianist in 

der New Yorker Modern Dance Szene. Staff-Member der Columbia-Universität. Zeichnet im Bronx-Zoo Tierstudien und erforscht in zahlreichen Skizzen das plastische Werk Henry Moores. Gespräche und Begegnungen mit zahlreichen New Yorker Künstlern, u.a. mit den Komponisten Steve Reich, Phil Niblock, Nurit Tilles, Hugh Levick, Elliott Sharp, Don McGlashan und der Malerin Suzan Rothenberg. Freundschaft mit dem Schriftsteller und Maler Russell Epprecht. 

 

Bereitet in den umfangreichen New York Sketchbooks seine Bildhauerei vor, die er ab 1984 mit unterschiedlichen Materialien konsequent umsetzt. Seit 1985 ist das Eisen der zentrale Werkstoff

seiner plastischen Arbeit. 

 

1986 Bayerischer Staatspreis für Musik.

 

Die Begegnung mit dem Berliner Galeristen Folker Skulima 1985 führt zu zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, u.a. in Berlin, Köln, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf, New York, Chicago, Basel, Paris, Stockholm, Rennes, Madrid, Moskau, Sankt Petersburg, Kaliningrad, Krasnojarsk, Wladiwostok, Osaka, Den Haag, Prag, Brünn. 

 

Seit den neunziger Jahren erhält er vermehrt Aufträge für Kunst im öffentlichen Raum, Bühnenbilder, sowie Arbeiten für das Musiktheater und das Hörspiel. Gleichzeitig entstehen großformatige Farbholzschnitte und umfangreiche fotografische Zyklen.  

 

Veröffentlichung eigener Texte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Das in

Hamburg erscheinende Kursbuch bringt 2018 seine rhythmische Prosa „Singen in die eigene Faust,

oder: Die Albert-Passage“. Diverse Einladungen zu öffentlichen Lesungen mit Lyrik und Prosa, meist in Kombination mit Ausstellungen oder Konzerten, u.a. im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg oder der Staatlichen Universität Sankt Petersburg. Übersetzungen mit Publikationen ins Englische, Französische und Russische. 

 

Auftragskompositionen u.a. für die Tage der Neuen Musik in Hannover, den Südwestfunk Baden-Baden, Radio Bremen, das Internationale Musikfestival in Istanbul, die Internationale Orgelwoche in Den Haag, das internationale Künstlerprojekt des Droste-Jahrs 1997 in Münster, die Münchner Biennale, die internationalen Orgelwochen im Münchner Liebfrauendom, die Internationalen Percussion Days in Moskau, u.a. 

 

Seit mehr als 40 Jahren fotografiert Jeff Beer mit dem Konzept einer kontinuierlichen Beobachtung

des unmittelbaren Lebens- und Wahrnehmungsraums. Aus seinem überwiegend seriell angelegten fotografischen Werk präsentierte er u.a. die Zyklen Unterwasserblätter, Zwischen Jahren und Zeiten,

Et exspecto, Von Bäumen, Schüttungen, New York Polyphony, In the Thicket (Hecken), Within – Im Innersten, Sept etudes sur la couleur du neige (Sieben Studien über die Farbe des Schnees), Rotation, Vom Wasser – Waldnaab. Die Wasser-Serie war national und international ein großer Erfolg. Neben zahlreichen Ausstellungen in der BRD, den USA, Frankreich, Tschechien, Polen, wurde sie auch zu einer umfangreichen Ausstellungstournee nach Russland eingeladen und wanderte von Sankt Petersburg über Moskau, Nizhnij Novgorod, Kaliningrad über weitere Zwischenstationen bis nach Wladivostok. 

 

2019 war Jeff Beer für den Bayerischen Kunstpreis nominiert.

 

Durch die langjährige Auseinandersetzung mit unterschiedlichsten künstlerischen Ausdrucksformen hat sich Jeff Beer ein komplexes Verknüpfungspotential geschaffen, das sein Werk zunehmend prägt. Jeff Beer lebt und arbeitet als freischaffender Künstler in Gumpen bei Falkenberg, wo er ein vormals verlassenes Gehöft zu einem Ort der Begegnung, einem Fokus für Kunst, Musik und Sprache umgestaltet.

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